Sie haben auch viel über sich selbst gelernt
Ehrenamtliche der Ökumenischen Hospizhilfe haben sich zu Trauerbegleitern fortgebildet
Nachdem sie seit einigen Jahren ehrenamtlich als Hospizbegleiterinnen und -begleiter bei der Ökumenischen Hospizhilfe in Wiesloch tätig sind, haben sich 15 Damen und Herren weiterbilden lassen und die Befähigung zur Trauerbegleitung erhalten. Trauer ist vielschichtig, jeder Mensch erlebt sie auf unterschiedliche Weise. Nicht immer gibt es Freunde oder Familienmitglieder, die einen auffangen können. Trauerbegleiter geben die nötige Zuwendung. Die Ausbildung nach den Richtlinien des Bundesverbandes Trauerbegleitung umfasst 80 Unterrichtseinheiten in vielen Bereichen. Weiterhin sind eine Buchbesprechung und eine schriftliche Abschlussarbeit anzufertigen. Die Hospizhilfe finanziert die Schulung ausschließlich durch Spenden.
Die Gründe, warum jemand diese Ausbildung macht, sind unterschiedlich. Christine Stegmüller beispielsweise hat zwei Angehörige im Hospiz begleitet und war als Betroffene häufig im Trauercafé. Daraufhin fasste sie den Entschluss, Hospiz- und dann Trauerbegleiterin zu werden. Als junge Witwe war Frauke Hettinger selbst betroffen und hat sich nach ihren Erfahrungen im Trauergesprächskreis zur Hospizbegleiterin ausbilden lassen. Ihr Anliegen war es, etwas zurückzugeben. Bei Simone Ganz war der Auslöser der Tod ihres Vaters, der zu Hause verstarb. Helmut Hibschenberger ist nicht nur mit den Sterbenden im Gespräch, sondern oft auch mit ihren Angehörigen. Im Umgang mit Trauer habe er sich hilflos gefühlt und wollte durch den Lehrgang mehr Kompetenz erhalten. Wolfgang Messmer hat einen Sterbenden und dessen Familie als Hospizbegleiter betreut. So sei er mehr oder weniger in die Trauerbegleitung hineingewachsen und erachte die fachliche Ausbildung als wertvoll. Sie alle betonen, dass sie mit der Weiterbildung auch viel über sich selbst gelernt und persönlich profitiert haben. Es sei ein großer Zuwachs an Erfahrung. Besonderes Lob galt der Kompetenz der Kursleiterinnen Claudia Landenberger und Magdalena Friedmann.